DFB-Vize Zimmermann gegen "Challenge"-Lösung

05.05.2023, 18:13 Uhr
von Sport-Informations-Dienst

Ronny Zimmermann sieht Probleme bei
Ronny Zimmermann sieht Probleme bei "Challenge"-Lösung © IMAGO/Nico Herbertz/SID

DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann hat sich gegen eine "Challenge"-Lösung für den Videobeweis im Fußball ausgesprochen. "Es ist kein Zufall, dass es die Challenge genau in den Sportarten gibt, in denen es keinen Spielfluss gibt. Im American Football und im Basketball sind die langen Ballpassagen 20 Sekunden lang. Das ist im Fußball ganz anders. Da hast du anderthalb bis zwei Minuten den Ball laufen", sagte Zimmermann im Sky-Interview.

Dadurch würde sich die Frage ergeben, wie lange ein Coach Zeit habe, um die Challenge zu machen? "Wenn wir da jetzt 20 Sekunden einführen, haben wir das nächste Problem. Dann müssen wir 20 Sekunden zählen ab einem Zeitpunkt X, den wir noch gar nicht kennen, weil wir danach erfahren, wann er challenged. Ich glaube es macht immer Sinn, erstmal das ganze System zu durchdenken", sagte Zimmermann.

Das Thema hatte durch das Spiel von Borussia Dortmund beim Abstiegskandidaten VfL Bochum (1:1) in der vergangenen Woche neuen Schwung bekommen. Schiedsrichter Sascha Stegemann (Niederkassel) hatte ein klares Foul von Danilo Soares an BVB-Nationalspieler Karim Adeyemi im Strafraum falsch bewertet, wie er später einräumte. Der Video-Assistent korrigierte ihn nicht und forderte ihn auch nicht auf, sich die Szene noch einmal anzusehen.

"An dem Wochenende hatten wir in drei Ligen im Schnitt pro Spiel ca. 150 Entscheidungen. Nehmen wir also 150 mal die Spiele, die gespielt wurden, dann kommt man auf irgendwas mit 5000. Und es wurde ein Wochenende lang über eine Entscheidung diskutiert. Wenn ich die Verhältnismäßigkeit sehe, dann hat das System wohl funktioniert und nur in einem einzigen Fall nicht", sagte Zimmermann.

Zuletzt hatten sich einige Trainer für die Möglichkeit einer Challenge ausgesprochen.