DFL-Investor: Interimsboss Leki versteht die Sorgen der Fans

14.05.2023, 10:24 Uhr
von Sport-Informations-Dienst

Leki (l.) plant Aufklärungsarbeit zu Investitionsplänen
Leki (l.) plant Aufklärungsarbeit zu Investitionsplänen © AFP/POOL/SID/ARNE DEDERT

Oliver Leki hat Verständnis für die anhaltenden Proteste von zahlreichen Fangruppen gegen den anvisierten Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) - der Co-Interimsboss der DFL will dennoch an dem Plan festhalten. "Diese Grundskepsis kann ich absolut nachvollziehen", sagte Leki am Sonntag bei Bild-TV: "Es sollte auch vom breiten Publikum getragen werden. Deshalb muss in den kommenden Wochen ein Stück weit Aufklärungsarbeit vertieft betrieben werden."

Dabei sollen die Gründe für den Investoren-Einstieg noch einmal erläutert werden. "Die Welt verändert sich gerade - auch im Fußball. In der Liga wird weitgehend anerkannt, dass ein 'weiter so' schwierig ist", sagte Leki: "Es gibt Investitionsbedarf in die Zentralvermarktung. Es wäre fahrlässig, wenn sich die Gremien nicht damit beschäftigen würden."

Mit Blick auf die vorentscheidende Versammlung der Klubs am 24. Mai hält Leki alle Szenarien für möglich. "Wenn die Klubs nicht mit breiter Mehrheit dahinterstehen, darfst du es nicht tun. Ablehnung ist auch in Ordnung, das muss man dann aber auch sagen", kommentierte Leki die Spekulationen über den möglichen Antrag auf geheime Abstimmung, um in der Öffentlichkeit nicht als Befürworter oder Gegner ausgemacht werden zu können.

Bei einem Scheitern des Investoren-Modells sieht Leki den Zusammenschluss der 36 Erst- und Zweitligisten in der DFL bedroht. Das Ausscheren der Bundesligisten würde dann zumindest diskutiert werden. "Ich bin ein großer Fan der 36. Ich werde mich sehr dafür einsetzen, dies nicht zu opfern", äußerte Leki: "Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Debatte geführt wird."

Die DFL will 12,5 Prozent der Anteile einer noch zu gründenden Tochtergesellschaft, in welche die Medienrechte ausgelagert werden, über 20 Jahre an einen Kapitalgeber verkaufen. Dadurch sollen zwei Milliarden Euro erlöst werden.

Vier ernstzunehmende Investoren stehen zur Auswahl, für das Zustandekommen des Deals ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit unter den Profivereinen erforderlich. Bei einer weiteren Versammlung Anfang oder Mitte Juli soll es dann grünes Licht für den ausgewählten Investor geben.