Die desaströse Saison, welche der FC Chelsea spielt, geht auch an ehemaligen Spielern nicht spurlos vorbei. Didier Drogba ist empört darüber, was nach dem Führungswechsel an der Stamford Bridge nach seiner Ansicht alles schiefgelaufen ist.
"Ich erkenne meinen Verein nicht wieder. Er ist nicht mehr derselbe", fällt Drogba bei Canal+ ein vernichtendes Urteil. "Es gibt einen neuen Besitzer und eine neue Vision. Natürlich haben wir versucht, es mit der Ära von Roman Abramovich zu vergleichen, als viele Spieler verpflichtet wurden, aber die Entscheidungen waren sehr klug."
Als der Oligarch, der wegen der Nähe zu Russlands nach dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieges auf die Ukraine seine Chelsea-Anteile verkaufen musste, noch tätig war, sind laut Drogba viele gute Transfer getätigt worden, von denen der Ivorer einige aufzählt.
Abramovich habe Spieler wie Petr Cech, Andriy Shevchenko, Hernan Crespo, Michael Essien, Florent Malouda und Drogba selbst geholt, meint der 45-Jährige, der in seiner Karriere für keinen Verein mehr Spiele (381) absolvierte als für den FC Chelsea. "Es wurde eine Mannschaft zusammengestellt, um Titel zu gewinnen."
FC Chelsea fehlen "charismatischen Führungspersönlichkeiten"
Die Strategie sei unter dem neuen Besitzer Todd Boehly aber eine andere, Chelsea setze nun auf junge Spieler. "Aber eine Umkleidekabine mit mehr als 30 Spielern ist für einen Trainer schwer zu managen", stellt Drogba fest. "Uns fehlt es an charismatischen Führungspersönlichkeiten. Wir brauchen Spieler, die Verantwortung übernehmen."
Chelsea droht ein sportliches Desaster. Gegen den amtierenden Sieger der Champions League, Real Madrid, sind die Londoner aus jenem Wettbewerb im Viertelfinale ausgeschieden. In der kommenden Saison wird Chelsea aufgrund des 11. Platzes in der Premier League sehr wahrscheinlich gar nicht europäisch spielen.
Verwendete QuellenCanal+
